Vertrau deinem Herzen by S Wiggs

Vertrau deinem Herzen by S Wiggs

Autor:S Wiggs [Wiggs, S]
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-09-19T13:15:42+00:00


17. KAPITEL

Los, sag’s schon!“, forderte Kate Mable Ciaire Newman auf, als sie ihr gegenüber im First Street Haven Cafe saß. „Sag schon: Ich hab’s ja gesagt!“

„Frisch mein Gedächtnis auf. Was habe ich dir gesagt?“

„Ich treffe mich mit jemandem. Er war deine Idee. Der Mann, der im Haus der Schroeders wohnt.“

Mable Ciaire strahlte sie an. „Wie schön für dich, Kate! Er scheint ein wirklich netter Mann zu sein. Ganz zu schweigen davon, dass er auch noch gut aussieht.“

„Ja, das ist mir auch schon aufgefallen.“ Kate konnte das Lächeln nicht unterdrücken. Sie hatte alle klassischen Symptome des totalen Verliebtseins. Das Herzklopfen, der sich beschleunigende Atem, wenn sie nur an ihn dachte. Das Gefühl, die ganze Zeit auf dem schmalen Grat zwischen Lachen und Weinen zu balancieren. Die erhöhte Aufmerksamkeit allem und jedem gegenüber, vom Duft frisch gebrühten Kaffees zum Gefühl der warmen Sonne auf ihren Schultern. Es hatte keinen Zweck, es zu leugnen. Kate konnte gerade stundenlang aus dem Fenster starren und kriegte das Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht.

„Also, erzähl schon!“, forderte Mable Ciaire sie auf. „Eine alte Witwe wie ich braucht jeden Funken Romantik, den sie kriegen kann.“

„Ich weiß gar nicht, wie ich das erklären soll. Wir waren im C’est Si Bon essen, und seitdem haben wir fast jeden Abend miteinander verbracht – manchmal mit den Kindern, manchmal alleine. Da ist dieser Rhythmus, der irgendwie angefangen hat und ... ich weiß nicht. Es ist etwas ganz Besonders.“ Kate spießte ein Stück Wassermelone von dem Früchteteller auf, den sie sich bestellt hatte. Ein weiteres Symptom ihres Zustands: ihr vollkommen unberechenbarer Appetit. Tagelang aß sie gar nichts, dann wieder gab sie sich Heißhungerattacken hin. „Ist das nicht schlimm? Ich nenne mich Autorin und finde nicht einmal die Worte, um zu beschreiben ...“

„Oh, hör auf!“, unterbrach Mable Ciaire sie. „Natürlich kannst du das nicht! Aber die gute Nachricht ist, jeder Mensch, der jemals verliebt gewesen ist oder zumindest davon geträumt hat, weiß genau, was du meinst.“

„Ich bin nicht ...“ Kate verschluckte sich beinahe an ihrer Wassermelone.

„Bist du doch. Zumindest bist du auf gutem Weg dahin. Und lass es zu, Kate. Du hast es verdient, dich zu verlieben.“

Die Worte trafen genau ins Zentrum von Kates Unsicherheit. Du hast es verdient, dich zu verlieben. Wirklich? Warum hatte sie sich dann nie erlaubt, es zu tun?

„Es ist ein großer Unterschied, ob man sich einen Sommer lang verabredet oder sich verliebt.“

„Und wenn schon! Lass dein Herz doch einfach selber herausfinden, wohin es gehen will, und sieh, was passiert.“

„Das wäre okay, wenn ich nur an mich denken müsste. Aber da gibt es auch noch Aaron. Er ist total verrückt nach JD, und es wird ihn zerstören, wenn wir am Ende des Sommers wieder getrennte Wege gehen.“

„Nicht wenn, sondern falls.“

Kate spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Noch ein Zeichen dieser bittersüßen Qual. Sie weinte bei der kleinsten Gelegenheit los. Bei einem herzzerreißenden Lied im Radio, beim Anblick eines alten Ehepaares, das Händchen hielt. Für Kate war sich zu verlieben das Gleiche, wie todkrank zu sein. Eine sehr schmerzhafte Erfahrung, die ein vorhersehbar schlechtes Ende nimmt.



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